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06.06.2014
Vorstandsinterview: Anleiheemission soll VEDES zusätzliche Wachstumsperspektiven eröffnen
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Westerburg (www.aktiencheck.de) - Vorstandsinterview: Anleiheemission soll VEDES zusätzliche Wachstumsperspektiven eröffnen

Die VEDES AG mit Sitz in Nürnberg ist eine führende europäische Verbundgruppe für Spiel, Freizeit und Familie mit 110-jähriger Historie. Die Einkaufsgenossenschaft wurde am 6. März 1904 als Vereinigung Deutscher Spielwarenfachgeschäfte in Leipzig gegründet. VEDES ist eine der bekanntesten Marken der Spielwarenbranche.

Als europaweit tätiges Handelsunternehmen ist die VEDES-Gruppe heute mit ca. 1.150 Fachgeschäften in Deutschland, Österreich, Italien, den Niederlanden, Luxemburg, Belgien, Ungarn und der Schweiz vertreten. Mit einem Thekenumsatz von über einer halben Milliarde Euro im Jahr ist VEDES die führende Verbundgruppe für Spiel, Freizeit und Familie in Europa und zählt zu den wichtigsten Fachhandelsunternehmen im deutschsprachigen Raum.

Die VEDES AG bietet den selbstständigen Unternehmern einerseits ein effizientes und zukunftsorientiertes Service-Portfolio, andererseits übernimmt sie grundlegende Schutzfunktionen und verantwortet die strategische Gesamtsteuerung der Unternehmensgruppe. Die Retailmarken VEDES und SPIELZEUG-RING, unter denen die jeweiligen Fachhändler auftreten, haben sich in der europäischen Spielwarenbranche mittlerweile fest etabliert. Beide haben eigenständige Ausrichtungen, für die differenzierte Angebotsprofile angeboten werden.

Zum 1. Januar 2014 übernahm die VEDES AG das operative Großhandelsgeschäft der Hoffmann Spielwaren GmbH & Co. KG in Lotte.

aktiencheck.de führte ein Interview mit Herrn Dr. Thomas Märtz, dem Vorstandsvorsitzenden der VEDES AG.

Dr. Märtz: 2014 ist für uns nach der Übernahme des bis dato führenden Großhandelsgeschäfts ein Jahr des Übergangs. Wir konnten beim Umsatz im ersten Quartal bereits sehr deutlich zulegen, konkret von 16,3 Mio. Euro auf 35,6 Mio. Euro. Viele Aufgaben, die uns aus der Integration des Großhandels von Hoffmann erwachsen, haben wir bereits erledigt, andere sind in der Umsetzung. Das verursacht gewisse Kosten und belastet vorübergehend unser Ergebnis. Aber auch hier liegen wir voll im Plan. Ein spannendes Jahr mit einem herausfordernden Projekt und einem bereits deutlich gestärkten Selbstbewusstsein unsererseits, denn wir sehen, wie weit wir mit der Integration und unseren strategischen Maßnahmen schon gekommen sind.

aktiencheck.de: Sind Sie mit dem laufenden Geschäftsjahr zufrieden?

Dr. Märtz: 2014 ist für uns nach der Übernahme des bis dato führenden Großhandelsgeschäfts ein Jahr des Übergangs. Wir konnten beim Umsatz im ersten Quartal bereits sehr deutlich zulegen, konkret von 16,3 Mio. Euro auf 35,6 Mio. Euro. Viele Aufgaben, die uns aus der Integration des Großhandels von Hoffmann erwachsen, haben wir bereits erledigt, andere sind in der Umsetzung. Das verursacht gewisse Kosten und belastet vorübergehend unser Ergebnis. Aber auch hier liegen wir voll im Plan. Ein spannendes Jahr mit einem herausfordernden Projekt und einem bereits deutlich gestärkten Selbstbewusstsein unsererseits, denn wir sehen, wie weit wir mit der Integration und unseren strategischen Maßnahmen schon gekommen sind.

aktiencheck.de: Wie steht die VEDES AG derzeit im gesamtwirtschaftlichen Umfeld da?

Dr. Märtz: Unsere geschäftliche Entwicklung hängt natürlich von der Nachfrage nach Spielwaren in Europa, insbesondere in Deutschland ab, die wiederum auch von der konjunkturellen Entwicklung sowie der Konsumbereitschaft der Verbraucher beeinflusst wird. Allerdings hat sich vor allem in der Banken- und Finanzkrise gezeigt, dass die konjunkturelle Abhängigkeit äußerst gering ist, denn damals kam es in der deutschen Spielwarenbranche zu keinem Rückgang der Ausgaben pro Kind. Aus unserer Sicht ist das nicht wirklich überraschend, denn es ist doch klar, dass an den Kindern zuletzt gespart wird.

aktiencheck.de: Spielwaren sind unter Anlegern als eine Wachstumsstory recht unbekannt. Wie schätzen Sie die Wachstumsperspektiven für den Spielwarenmarkt insgesamt ein?

Dr. Märtz: Der deutsche Spielwarenmarkt ist der drittgrößte in Europa und seit 2008 jährlich um 3,3% auf 2,7 Mrd. Euro in 2013 gewachsen. Für 2014 erwartet der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) ein Marktwachstum von 1% bis 2%. Das Marktvolumen des europäischen Spielwarenmarktes soll laut Euromonitor bis 2016 auf ca. 20 Mrd. Euro steigen, was von 2007 bis 2016 einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 3,2% entspräche.

aktiencheck.de: Wie würden Sie die aktuelle Wettbewerbssituation in Ihrer Branche beschreiben?

Dr. Märtz: Im Geschäftsbereich Zentralregulierung stehen wir im unmittelbaren Wettbewerb mit anderen Verbundgruppen. Allerdings sind wir als einziger Player auch im Großhandel aktiv, wo wir durch die Übernahme von Hoffmann eine führende Stellung erreicht haben. Im Großhandel stehen wir direkt mit anderen Großhändlern sowie indirekt mit sämtlichen Anbietern von Spielwaren im Wettbewerb.

In diesem Wettbewerbsumfeld profitieren wir sicherlich von unserer starken Marktposition als eine führende europäische Verbundgruppe für Spiel, Freizeit und Familie mit 110-jähriger Tradition. Ebenso positiv wirkt sich unsere hohe Markenbekanntheit aus, die bei Familien mit Kindern bei 57,8% und bei der Gesamtbevölkerung in Deutschland bei 51,2% liegt. Damit gehört VEDES zu den bekanntesten Marken der Spielwarenbranche. Darüber hinaus wurden wir 2012 als eine "Marke des Jahrhunderts" ausgezeichnet.

Eine weitere Stärke ist sicherlich unser breites Dienstleistungsspektrum. Dazu zählen neben der Zentralregulierung und den Leistungen aus dem Bereich Großhandel und Logistik auch Beratungsleistungen im Bereich Sortimentsmanagement und Ladenbau, die Auswertung von Marktforschungsdaten, die betriebswirtschaftliche Beratung im Innen- und Außendienst sowie IT-Dienstleistungen, wie ein Online-Bestell-Portal und SAP-Anbindung. Auch zentral organisierte, überregionale Werbekampagnen, individualisierte Marketingkonzepte und die Zurverfügungstellung einer Vielzahl von Werbemitteln sind Leistungen, die uns von anderen Verbundgruppen unterscheidet.

aktiencheck.de: Die Übernahme eines so großen Wettbewerbers wie Hoffmann Spielwaren birgt für die VEDES AG auch nicht zu vernachlässigende Risiken. Welche Aspekte waren entscheidend für diese Übernahme?

Dr. Märtz: Im Vordergrund steht eine ganze Reihe strategischer Ansatzpunkte, um unsere Unternehmensgruppe noch zukunftssicherer sowie wachstums- und renditestärker aufzustellen. Durch das Zusammenlegen der Sortimente und das Bündeln der Volumina können wir vor allem Einkaufsvorteile generieren. Die insgesamt höheren Volumina eröffnen uns auch neue Perspektiven bei Eigenmarken und Exklusiv-Produkten. Insgesamt werden wir in diesem Zuge den Importanteil aus Fernost erhöhen und dadurch Margenverbesserungen erzielen. Weitere Kosteneinsparungen werden wir durch das Zusammenlegen der Logistik und der Verwaltung erzielen.

Eine ganz besondere strategische Bedeutung kommt dem jetzt deutlich verbreiterten Marktzugang zu allen Vertriebskanälen zu. VEDES war bisher mit einem Anteil von 87% sehr stark auf den Fachhandel ausgerichtet. Das wollen wir innerhalb der nächsten zwei Jahre etwas breiter diversifizieren und künftig im SB-Handel rund 20% und mit dem Online-Handel über 10% unserer Umsätze erzielen. Die Hoffmann-Übernahme hilft uns dabei sehr, weil die zusätzlichen rund 4.500 Großhandelskunden bereits recht breit über die Vertriebskanäle gestreut sind.

aktiencheck.de: Wofür soll der Erlös aus der Anleiheemission konkret verwendet werden?

Dr. Märtz: Unsere einjährige Schuldverschreibung 2013/2014 in Höhe von 12,0 Mio. Euro haben wir zur Finanzierung der Übernahme des Großhandelsgeschäfts der Hoffmann GmbH & Co. KG ausgegeben. Diese Finanzierung soll durch die neue Schuldverschreibung 2014/2019 (ISIN: DE000A11QJA9, WKN: A11QJA) auf eine längerfristige Grundlage gestellt werden.

Ausgehend von einer Vollplatzierung sowie bei vollständiger Annahme des Umtauschangebots durch die Inhaber der Schuldverschreibung 2013/2014 und nach Abzug sämtlicher Emissionskosten fließt der VEDES voraussichtlich ein Nettoemissionserlös von bis zu rund 7,2 Mio. Euro zu.

Sollte das Umtauschangebot nicht vollständig in Höhe von 12,0 Mio. Euro angenommen werden, werden wir einen Teil des Nettoemissionserlöses bis zur Höhe des Nennbetrages der nicht umgetauschten Schuldverschreibungen für deren Rückzahlung verwenden und den dafür erforderlichen Betrag auf ein Konto einzahlen, das zugunsten eines Sicherheitentreuhänders für die Anleihegläubiger verpfändet werden soll.

Den verbleibenden Nettoemissionserlös aus der Schuldverschreibung 2014/2019 wollen wir für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden. Dabei sollen ca. 50% Investitionen dienen, insbesondere dem Aufbau von Warenvorräten, um den in den nächsten zwei Jahren angestrebten Großhandelsumsatz von 125 Mio. Euro jährlich abwickeln und die erwartete Nachfrage in Spitzenzeiten abdecken zu können. Weitere ca. 50% des Nettoemissionserlöses haben wir für die Finanzierung der mit der Hoffmann-Übernahme verbundenen Integrationskosten vorgesehen.

aktiencheck.de: Welche Sicherheiten und Vorteile bietet die VEDES-Anleihe den Anlegern?

Dr. Märtz: Den Investoren dient die Marke VEDES als Sicherheit. Laut aktuellem Wertgutachten liegt der Markenwert zum 31.12.2013 zwischen 27,8 Mio. Euro und 36,3 Mio. Euro, je nach Bewertungsmethode.

Unsere Covenants sehen neben den marktüblichen Schutzklauseln, wie Kontrollwechsel oder Drittverzug, vor allem eine Ausschüttungsbegrenzung in Höhe von 50% des HGB-Jahresüberschusses vor.

aktiencheck.de: Mit welchen positiven Effekten der Anleihemission auf die Geschäftsentwicklung der VEDES-Gruppe rechnen Sie?

Der größte positive Effekt dürfte sich im Großhandelsgeschäft zeigen, wo wir innerhalb der nächsten zwei Jahre einen Umsatz von über 125 Mio. Euro pro Jahr erreichen und somit den Wert von zuletzt 53 Mio. Euro mehr als verdoppeln wollen. Der VEDES-Gruppe eröffnen sich aber eben nicht nur zusätzliche Wachstumsperspektiven im Großhandel und durch neue Kunden in den angestammten anderen Geschäftsfeldern - wir erhalten auch neue strategische Möglichkeiten durch den verbreiterten Marktzugang. Und allein durch die jetzt neu erreichte Aufstellung werden wir auch in der Marktentwicklung eine sehr aktive Rolle spielen können.

aktiencheck.de bedankt sich für dieses Interview und wünscht der VEDES AG viel geschäftlichen Erfolg. (06.06.2014/ac/e/a)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

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